Sauerstoffmangel verursacht viele höhenbedingte Krankheiten. Die einzig wirkliche Abhilfe verschafft eine erhöhte Sauerstoffzufuhr. Am besten ist der ABSTIEG. Sollte dieser nicht möglich sein, gibt es zwei Alternativen.
(1) Sauerstoffflasche Sauerstoffflaschen können mit einer Gesichtsmaske kombiniert werden. Die betroffenen Person zieht sich die Maske auf und atmet ein Gemisch aus Sauerstoff und Umgebungsluft ein. Benutzt man ein Permanentflussgerät (Sauerstoff fließt die ganze Zeit) bei 2 Liter/Minute, hält eine 300 Liter Flasche 2-3 Stunden.
Benutzt man ein Abrufflussgerät (Sauerstoff fließt nur beim Einatmen) hält die gleiche Flasche 6-9 Stunden.
(2) Mobile Druckluftkammer
Ist man an der AHK, der HLÖ oder der HGÖ erkrankt, kann man die mobile Druckluftkammer benutzen (auch tragbare Höhenkammer, Certec- oder Gamow-Sack genannt). Der Sack wird aufgepumpt, um den Innendruck zu erhöhen – somit atmet man Sauerstoff ein, als wäre man 2000m weiter unten auf dem Berg. Die betroffene Person sollte für 1 Stunde darin bleiben. Es können aber auch mehrere Stunden von Nöten sein. Indem man das Kopfende anhebt, hilft man der Person beim Atmen. Obwohl diese Säcke ein Lebensretter sein können, bringen sie einige Probleme mit sich:
- Man kann schlecht mit der Person im Sack sprechen.
- Bei einer bewusstlosen Person muss eine zweite Person zur Überwachung mit in den Sack .
- Das Trommelfell kann geschädigt werden.
- Die Luft im Inneren muss gewechselt werden.
- Der Erhohlungseffekt hält nur kurz an.
Ein Paar entschied sich, den Kilimanjaro (5895m) über die Marangu-Route zu besteigen. Nach 2 Tage erreichten sie den Horombo But (3760m). Innerhalb von 2 Stunden fiel dem Mann das Atmen schwer. In der Nacht begann er rosa-schaumigen Schleim abzuhusten und wurde bewusstlos.
Er litt am HLÖ und wurde 4 Stunden in den Druckluftsack gesteckt. Er überlebte und konnte mit der Hilfe von Trägern absteigen. Im Krankenhaus erholte er sich wieder vollständig.